Seit 5 Generationen bewirtschaften wir, die Familie Wagner, beste Schiefersteillagen der Saar in mühevoller Handarbeit wie zu Gründerzeiten.

Steile Hänge, alte Riesling-Reben in traditioneller Einzelpfahlerziehung, Handarbeit im Weinberg, schonende, selektive, händische Lese, Ausbau im traditionellen Holzfass dem Fuder - zu 100% - wir können nichts anderes, die Qualität gibt uns recht.

Beste Parzellen in der Saarburger Rausch, in der Saarburger Kupp und dem Ockfener Bockstein sind unser Kapital zur Erzeugung eleganter, leichter, spritziger Saar-Rieslingweine und -Sekte. Und neuerdings bereichert der Saarburger Laurentiusberg, eine Monopollage mit wurzelechtem, über 120 Jahre alten Rebbestand, eine der ältesten Pflanzungen der Saar, unser Lagenportfolio.

Neben erstklassigem Wein gibt es hier den 1. Saar-Riesling-Sekt, seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Familie Wagner brachte nachweislich den Sekt an die Saar. Adolf Wagner, der Sohn des Weingutgründers Josef Heinrich Wagner, begann nach Studien in der Champagne mit dem Saar-Riesling zu experimentieren und nahm um 1908 als erster an der Saar eine durchgehende Sektproduktion auf, die wir bis heute fortführen.
Blick auf Saarburg: links der ‚Saarburger Laurentiusberg‘, dahinter der ‚Saarburger Rausch‘ und rechts hinten die 'Saarburger Kupp’
Das Fundament unserer Weine bilden erstklassige, steile Hänge aus verwittertem Schiefer, ausschließlich "VDP.Große.Lagen", dicht bestockt mit alten, teils wurzelechten Riesling-Reben, erzogen am Einzelpfahl, zum Herz gebunden - Handarbeit pur!

Wie zu Gründerzeiten leben wir für und von unseren Reben. Naturnahe Bewirtschaftung und schonender Umgang mit Boden, Flora und Fauna sind Basis unseres Verständnisses eines nachhaltigen Weinbaus. Bewusst arbeiten wir ohne Herbizide zum Erhalt von Lebensräumen und Nischen für Nützlinge und selten gewordene Arten. Unsere Weinberge sind lebendige Individuen, die charaktervolle Weine schaffen.

Der Verzicht auf schwere, Maschinen in den Rebzeilen schützt die Böden vor Verdichtung, gedüngt wird minimal auf organisch-mineralischer Basis mit Augenmaß. Mineralische, schlanke, elegante Weine entspringen nicht schweren Böden sondern dem „ausgemergelten“, verwitterten Schiefergestein. Die Kargheit der Böden, das im Vergleich zu anderen Weinregionen kühle Klima und alte, sehr dicht stehende am Einzelpfahl erzogene Reben erzeugten schon immer besonders feine Weine von Weltrang.

Die traditionelle Einzelpfahlerziehung, eine regionale Eigenheit, prägte lange die Hänge der Saar. Weinreben mit zu Herzen gebundenen Trieben, mittlerweile fast verdrängt weil nicht mit Maschinen zu bearbeiten sind, liegen uns immer noch am Herzen.

Neben der aufwändigeren und teureren Bewirtschaftung hat sie einen weiteren „Nachteil“ nach modernen Maßstäben. Die Blattmasse ist deutlich geringer, die somit geringere Photosyntheseleistung sorgt für niedrigeren Zuckergehalt der Moste. Doch lässt sich Weinqualität nicht in Süße messen, denn die kleinen hocharomatischen, lockeren Beeren sorgen für den Geschmack.

Ein weiterer großer Vorteil der wenigen Blattmasse, besonders in trockenen Jahren ist, dass der Wasserverbrauch unserer Reben durch Blattverdunstung deutlich geringer und in regnerischen Jahren trocknen die Reben schneller ab und neigen nicht zu Fäulnis.

Mainstream geht anders. Man mag es rückständig und nicht mehr zeitgemäß nennen, aber genau das macht den Stil unserer Weine aus, seit 1880. Dem Typus des klassisches Rieslings wie zu Zeiten der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, als die Weine der Saar Weltruf hatten, fühlen wir uns weiterhin verpflichtet.
Blick in den Fasskeller: Zeitlos - perfekt aufgereihte Fuderfässer im historischen Kellergewölbe.
Gegen Ende des Weinjahres ist die schonende, selektive Handlese Grundvoraussetzung für den Erhalt höchster Qualitäten auf die wir jedes Jahr aufs Neue hinarbeiten. Kurze Transportwege, eine kleine, schonende Pneumatikpresse sowie effiziente Abläufe ohne viel Maschineneinsatz und Pumpen liefern beste Moste die umgehend im kühlen Keller vor Oxidation geschütz werden.

Unser Keller, einer der größten der Saar mit eigenem Zugang zur Bahn, ist seit Gründung 1880 und Bau der Weingutes 1898 das Rückgrat unseres Betriebes. Damals war neben der Wein- und Sektproduktion der Weinhandel ein zweites Standbein, und der Transport erfolgte vorwiegend auf der Schiene, vielfach nicht in der Flasche sondern im Fass. Die Trauben wurden abgepresst, liefen mittels Schwerkraft in den Keller und wurden von dort vergoren im Fass zur Verladerampe gebracht. Deshalb liegt die ebenerdige Zufahrt zum Keller auf dem Niveau der Gleise.

Nach einer kurzen Phase der Vorklärung durch Sedimentation im gekühlten Edelstahltank werden die Moste im traditionellen Fuderfass vergoren. Die kleinen 1000l fassenden, „ausgelaugten“ bzw. „geschmacksneutralen“ Eichenfässer erlauben uns die vielen kleinen Eigenheiten und Qualitäten innerhalb unserer Parzellen je für sich auszubauen. Das Kellerklima und die Eigenschaften der Holzfässer lassen die Gärung ungeführt, also ohne Steuerung durch Kühl- und Heizgeräte, je nach Eigenheit des Jahrganges, dem unterschiedlichen Wechsel zwischen Vegetations- und Ruhephasen und der Aussentemperaturen verlaufen.

Wir begleiten unsere Weine im Keller anstatt sie zu verbiegen und dem Mainstream anzupassen. Unsere Holzfässer sind keine Schau, sie sind aussen schwarz, schwer und machen viel Arbeit aber sie belohnen uns und halten unsere Weine frisch und spritzig. Fast 100 Stück sind unser Schatz einige wohl an die 100 Jahre alt. Mit viel Einsatz wird dieses Erbe erhalten und sorgt für reichlich Schwielen an den Händen. Eine archaische Arbeit mit einfachsten Werkzeugen und Hilfsmitteln wie seit Jahrhunderten.
Familie Wagner: Tilman, Maximilian, ‚Bendix‘, Christiane und Titus.
Tradition ist Basis, Kontinuität und Erneuerung ist Trumpf - nach Abschluss meines Studiums an der Fachhochschule Geisenheim in „Weinbau und Oenologie“ übernahm ich 2009 als frischgebackene Absolventin das elterliche Weingutes.

Einiges hat sich seitdem getan, aber immer sind wir unserem Stil treu geblieben im Weinberg, Keller wie auch bei den Rieslingweinen und -Sekten. Viele bedachte Modernisierungen, Weiterentwicklungen und bewußter, moderater Einsatz neuer Technik sind dazu gekommen ohne das althergebrachte über Bord zu werfen.